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ipad - Retter des Printjournalismus

Lange ist es her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe, aber als fleißige Leser dieses Blogs hast du sowieso den RSS-Feed dieser Seite aktiviert und daher wird dich auch diese Nachricht erreichen.

 

Ich beschäftige mich seit etwa 50 Stunden mit dem neuen Wunderding von Apple, dem ipad, und bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass dieses Ding nicht nur den üblichen Erfolg bei Apple-Fans haben wird, sondern auch die Art und Weise, wie wir Nachrichten und Zeitungen konsumieren verändern wird.

 

Doch blicken wir zurück: Am 27. Jänner präsentiert Apple-Chef Steve Jobs in gewohnte souveräner Manier sein neues Produkt: Ein Tablet-PC, der alles kann, was auch ein iphone kann, nur dass das Ding größer ist, längere Akku-Laufzeit hat und keine Kamera hat. Spontan stellt sich die Frage: Ja, natürlich es schaut mal wieder sehr stylisch aus, aber wofür genau brauche ich das ipad? Was kann es mir bieten, was mir mein Macbook (oder Laptop) bzw. mein iphone nicht bieten kann? Zudem sind Tablet-PCs nichts neues und existieren bereits seit Jahren ohne Erfolg, da sie bisher nicht mit den vorhandenen Computern kompatibel waren bzw. schlicht und ergreifend nicht so funktionierten, wie sich Herr und Frau User das vorgestellt haben. Doch: Im Endeffekt haben sich die User auch vor einigen Jahren nach der Präsentation des iphones gedacht, wofür brauch ich das Ding. Der Rest ist Geschichte.

 

Aus journalistischer Sicht würde sich für den Dinosaurier des Printjournalismus endlich die Rettung ergeben. Auch ich als Verfechter der gedruckten Zeitung muss eingestehen: Die gedruckte Zeitung stirbt! Zu hohe Kosten, stehen immer wenigeren Lesern gegenüber, die zudem auch noch die Informationen früher und schneller (und in meisten Fällen auch noch kostenlos) aus dem Web ziehen können. Wie soll sich da der gepflegte Qualitätsjournalismus durchsetzen? Das ipad kann hier die Lösung sein. Wenn Apple es schafft den starren Dinosaurier Printjournalismus dazu zu bringen, Zeitungsabos über das bewährte Medium itunes anzubieten, die dem Leser täglich frühmorgens die aktuelle Zeitung über das Netz zustellt und gleichzeitig, das „Blättererlebnis" ohne das umständliche große Format A3 vermittelt, dann kann dies funktionieren. Ich sehe schon das Steve Jobs in 2 Jahren vor mir wie er uns vorrechnet welche renommierten Zeitungen er weltweit unter Vertrag hat und gleichzeitig auch noch wie viele Bäume nicht abgeholzt werden musste, weil Zeitungen digital zugestellt wurden und nicht als Papier.

 

Ja, das kann funktionieren... wenn! Wenn der starre Journalismus sich offen zu diesem Medium bekennt und nicht einfach nur ihre Homepage adaptiert (siehe New York Times). Dies wird die Branche nicht retten. Die Leser wollen weiterhin die Qualität der Zeitung und gleichzeitig das Blättererlebnis haben, und das ipad bietet das passende Medium dazu. Wenn weiters die Branche erkennt, dass es keinen Sinn macht, online Abos teurer zu verkaufen als gedruckte, nur um entwicklungskosten schnell herein zu bekommen und wenn (und dies ist für mich das kleinste wenn) es Steve Jobs und Apple schaffen, die Apple-Community dazu zu bringen, das bisher vorhandene ipad mit genialen Apps weiterzuentwickeln, um dem Anwender tatsächlich eine neue Kategorie der Antwendung zu schaffen.

 

Wer konnte sich noch vor 3 Jahren vorstellen, was wir heute mit unseren Smartphones alles machen werden können? Und dann sagte Steve Jobs die berühmten Worte... „and we call it... iphone". Es bleibt für alle Journalisten der Welt zu hoffen, dass wir uns in drei Jahren sagen werden: „Vor einigen Jahren war unsere Branche kurz vorm Ende und dann sagte Steve die berühmten Worte... „and we call it... ipad".